UPDATE Gießen – Schwerer Unfall geschah aus Absicht
UPDATE Gießen – Schwerer Unfall geschah aus Absicht
23.12.2025 | 13:16
Redaktion Polizeiticker Deutschland
Symbolbild (Bildquelle: Polizei Mettmann)
Nach dem folgenschweren Vorfall an einer Bushaltestelle in Gießen wird der 32‑jährige Tatverdächtige einem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittler gehen von versuchtem Mord aus und prüfen eine psychiatrische Unterbringung.
Wiesbaden / Gießen – Nach dem schweren Ereignis an einer Bushaltestelle in der Gießener Südanlage soll der 32‑jährige Tatverdächtige noch am heutigen Tag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gießen steht der Mann im dringenden Verdacht des versuchten Mordes, des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie der gefährlichen Körperverletzung. Ziel der Vorführung ist die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Dem nicht vorbestraften, zuletzt in Gießen lebenden aserbaidschanischen Staatsangehörigen wird vorgeworfen, zunächst in Höhe der Bleichstraße auf die Gegenfahrbahn gewechselt und anschließend mit erhöhter Geschwindigkeit auf einen geparkten Pkw aufgefahren zu sein.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Fahrzeug in Richtung einer Bushaltestelle geschleudert und erfasste dort eine 64‑jährige Passantin, die schwer verletzt wurde.
Nach diesem Geschehen soll der Beschuldigte seine Fahrt unbeirrt fortgesetzt haben – teilweise unter Nutzung des Gehwegs. Dabei erlitten zwei weitere Personen leichte Verletzungen.
In der Johannesstraße kollidierte der Mann schließlich mit einem weiteren geparkten Fahrzeug. Ein 29‑jähriger Gießener hielt den Tatverdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei fest.
Bereits vor dem Wechsel in den Gegenverkehr hatte der Fahrer mehrere Fahrzeuge touchiert. Auch hierbei wurden zwei Menschen leicht verletzt.
Die Ermittlungen werden gemeinsam vom Hessischen Landeskriminalamt, dem Polizeipräsidium Mittelhessen und der Staatsanwaltschaft Gießen geführt und dauern an.
Noch in der Tatnacht wurden zahlreiche Zeugen vernommen, Spuren gesichert und eine Wohnungsdurchsuchung beim Tatverdächtigen durchgeführt. Die sichergestellten Beweismittel – darunter Mobiltelefone und Speichermedien – werden derzeit ausgewertet.
Aufgrund von Anhaltspunkten für eine akute psychische Erkrankung wurde durch die Staatsanwaltschaft zudem ein psychiatrischer Sachverständiger beauftragt. Darüber hinaus soll ein unfallanalytisches Gutachten den genauen Ablauf rekonstruieren. Das Tatfahrzeug, ein dunkler Audi A6, wurde sichergestellt.
Zur Motivation des Tatverdächtigen können derzeit keine belastbaren Angaben gemacht werden. Nach seiner Festnahme habe er lediglich zusammenhangslose Aussagen getätigt. Hinweise auf eine politisch motivierte oder terroristische Tat liegen nach aktuellem Stand nicht vor.
Aus ermittlungstaktischen Gründen können derzeit keine weiteren Details bekannt gegeben werden.