Nach der Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY erneuert die Polizei den Zeugenaufruf im Mordfall der fünfjährigen Zeynep aus Neuenrade. Zwei neue Zeugen meldeten sich erstmals, zudem wurde die Belohnung deutlich erhöht. Die Ermittler appellieren insbesondere an mögliche Zeugen aus der türkischen Gemeinschaft.
Ermittlungen auch Jahrzehnte nach der Tat
Auch fast vier Jahrzehnte nach dem Mord an der fünfjährigen Zeynep treibt die Polizei die Ermittlungen weiter voran. Nach der jüngsten Ausstrahlung des Cold Cases in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY wurde der Zeugenaufruf nochmals ausdrücklich erneuert.
Fundort und Wohnung des Mädchens liegen auffällig nah beeinander. (Bildquelle: Google Maps / ZDF)
Zeynep war im Jahr 1986 aus der elterlichen Wohnung am Ortsrand von Neuenrade verschwunden. Am darauffolgenden Morgen wurde das Kind in der Nähe des Wohnhauses aufgefunden. Das Mädchen war halb entkleidet und wies tödliche Stichverletzungen auf. Der Täter konnte bis heute nicht ermittelt werden.
Über diesem Stacheldrahtzaun hing das tote Mädchen. (Bildquelle: Polizei Hagen)
Neue Hinweise und erhöhte Belohnung
Im Zusammenhang mit der XY-Ausstrahlung gingen bei den Ermittlungsbehörden neue Hinweise ein. Zwei Personen meldeten sich erstmals als Zeugen und erklärten, über Wahrnehmungen aus der Tatzeit zu verfügen, die sie seinerzeit nicht bei der Polizei angezeigt hatten. Die Angaben werden derzeit ausgewertet.
Diese Handschuhe und das Taschenmesser ließ der Mörder zurück. (Bildquelle: Polizei Hagen)
Zudem wurde die im Mordfall ausgesetzte Belohnung deutlich erhöht. Neben den 5.000 Euro, die von der Staatsanwaltschaft ausgelobt wurden, sagten Privatpersonen weitere 16.100 Euro zu. Die Ermittler erhoffen sich dadurch zusätzliche Hinweise aus der Bevölkerung.
Am Fundort fand man eine Socke von Zeynep. (Bildquelle: Polizei Hagen)
Erneuter Appell an mögliche Zeugen
Nach Angaben der Kriminalpolizei Hagen ist es weiterhin auffällig, dass bislang keine konkreten Hinweise aus der türkischen Gemeinschaft eingegangen sind. In dem Wohnhaus und der Siedlung lebten zur Tatzeit überwiegend Familien mit Herkunft aus der türkischen Stadt Bafra, von denen viele miteinander verwandt waren.
Das Elternhaus von Zeynep im Jahr 1986. (Bildquelle: Polizei Hagen)
Die Polizei appelliert daher erneut eindringlich an mögliche Zeuginnen und Zeugen – insbesondere aus dem damaligen Wohnumfeld –, sich auch viele Jahre nach der Tat bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft zu melden. Die Ermittler betonen, dass selbst vermeintlich unbedeutende Beobachtungen für die Aufklärung des Mordes von Bedeutung sein können.
Zeugenaufruf der Kripo Hagen
Telefon: 02331 / 98 62 525 Ab 27. November: 02331 / 98 62 066 Telefonnummer für Hinweise, die vertraulich abgegeben werden sollen: 0151 / 61 64 13 22 E-Mail: neuenrade.hagen@polizei.nrw.de
Quelle: Polizei Hagen
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